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Fotos von der Jahrhundert-Mondfinsternis

Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts zog viele Menschen in ihren Bann. Zu sehen gab es nichts weniger als den «Blutmond», wie der in kupferrotes Licht getauchte Erdtrabant im Volksmund genannt wird. Das Phänomen «Blutmond» entsteht durch Streulicht der Sonne. Vor allem die langwelligen, roten Anteile des Lichts werden durch die Erdatmosphäre in den Schattenkegel hinein gebrochen. Der Zufall wollte es, dass ganz in der Nähe des Vollmondes der Planet Mars ebenfalls in Erdnähe unterwegs ist. Der rote Planet war eine Handbreit unterhalb der verdunkelten Mondscheibe zu sehen und übertraf für einmal sogar den Jupiter an Glanz. Die nächste totale Mondfinsternis von ähnlicher Länge wie am 27. Juli ist erst wieder für das Jahr 2123 zu erwarten. 

Die totale Mondfinsternis, bei der sich der Mond komplett im Kernschatten der Erde befindet, dauerte insgesamt eine Stunde und 43 Minuten. Damit war es die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Ein Grund dafür ist, dass die Mondbahn diesmal fast durch die Mitte des Erdschattens führt. Zudem ist der Mond, dessen Bahn nicht genau kreisförmig ist, während dieser Finsternis ausserordentlich weit weg von der Erde und wirkt dadurch im Vergleich zu anderen Vollmondnächten klein.

Ich habe eine Serie von Fotos aus erhöhter Position von den Bergen des Schweizer Jura machen können. Zum Einsatz kam die Nikon D850 mit Nikkor 70-200mm, dazu mein grösstes und schwerstes Gitzo-Stativ mit RRS Ballhead. Ich habe eine ISO-Empfindlichkeit von 1600 ISO gewählt und damit meiner Meinung nach ansehnliche, rauscharme Bilder machen können. Die benötigte Belichtungszeit hing von der nicht vorhersagbaren Resthelligkeit des Mondes im Kernschatten und seiner Eindringtiefe, der sog. Grösse der Finsternis, ab. Sie lag für ein Öffnungsverhältnis von f/10 und ISO 400 zwischen drei und zehn Sekunden.